Orientierung - Privatrecht
Orientierung - BGB AT
Deine Klausur
Damit man weiß, was von einem erwartet wird, wird hier ein paar Monate in die Zukunft zu einer typischen Abschlussklausur vorgespult:

Zum Semesterende wird von einem verlangt, Recht anzuwenden. Das bedeutet, dass man
1. einen ausgeteilten Sachverhalt ...
2. mittels des Gesetzes (Beck Text zum BGB) ...
3. in einem Gutachten bewertet und ausformuliert.
Als Rechtsanwender vergleicht und verbindet man also die die im Sachverhalt beschriebene tatsächliche Welt (Sachlage) mit der Rechtsordnung und schlussfolgert, wie die Rechtslage im jeweiligen Einzelfall aussieht.
Ausgangspunkt im Rahmen zivilrechtlicher Klausuren wird dabei die Prüfung von Ansprüchen sein. Hier steht ein Exkurs zu dieser Frage bereit.
Dein Schreibtisch
Folgende Sachen sollte man sich für die Klausur und zur Arbeit mit dem Gesetz zulegen.

1. Gesetzestext zum BGB
In der Abschlussklausur ist ein (physischer) Gesetzestext zum BGB unentbehrlich. Diesen sollte man sich so schnell wie möglich zulegen. Im Jurastudium geht es schließlich um (fast) nichts anderes, als zu verstehen, was da drin steht. Und in der Klausur ist er außerdem der einzige Freund, den man hat.
2. Bleistift, Lineal und Post-its
Bevor man diesen Teil liest, sollte man folgendes unbedingt machen:
Google öffnen --> „Hilfsmittelbekanntmachung + Jura + (Name Deiner Universität)“ eingeben --> Suchergebnis anklicken, das von der offiziellen Seite der Universität kommt --> Die Hilfsmittelbekanntmachung durchlesen.
Warum das alles? Weil nicht alle Universitäten/nicht alle Bundesländer Markierungen im Gesetzestext erlauben. Hier darf man nichts falsch machen, Ein Blick in das offizielle Dokument der Universität schafft hier Klarheit.
a) Bleistift & Lineal
In Bayern ist es erlaubt, sich pro Doppelseite bis zu 20 Normen (mit Bleistift!) an den Rand zu schreiben und Wörter (mit Bleistift!) einfach zu unterstreichen. Deswegen empfiehlt es sich, Bleistift und Lineal auf dem Schreibtisch liegen zu haben, um sich besonders wichtige Dinge im Gesetz zu unterstreichen.
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Tipp: Es gibt flexible Lineale, die einem viel Nerven beim Unterstreichen ersparen können.
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Tipp: Damit die Unterstreichungen nicht durch 30 Seiten des Gesetzes durchdrücken, sollte man sich einen Bleistift mit einer weichen Mine zulegen.
b) Post-its
Um sich nerviges Hin- und Herblättern im Gesetz und damit wertvolle Zeit in der Klausur zu ersparen, kann man sich Post-its auf die besonders wichtigen Seiten kleben. Den § 433 BGB etwa wird man vom ersten Semester an regelmäßig aufschlagen müssen.
3. Kalender
Auch der Kalender ist ein zugelassenes Hilfsmittel. Den wird man brauchen, um Fristen und Termine zu berechnen. Am besten auch für die Wahl des Kalenders einen Blick in die Hilfsmittelbekanntmachung werfen, da nicht alle Kalender in der Klausur erlaubt sind.
4. Stift deiner Wahl
Im Jurastudium wird viel geschrieben. Deswegen ist es wichtig, sich einen angenehmen Stift zuzulegen. Das lohnt unter anderem dafür, dass einem dann beim ganzen Klausuren schreiben eine unangenehme Sehnenscheidenentzündung erspart bleibt.
5. Lernunterlagen
Zu den Lernunterlagen gibt es eigentlich nur eine Regel zu beachten: Nicht auf die Dozenten hören!
Sie mögen kompetent und freundlich wirken (was sie bestimmt auch sind), sobald es jedoch um Empfehlungen für den Kauf von Lehrbüchern geht, kommt bei so manchem der innere Kapitalist zum Vorschein und der Student wird zum Kunde. Man kann sich viel Geld sparen, wenn man Bücher, Skripte, etc. nicht sofort kauft. In der Universitätsbibliothek kann man viele Lehrbücher (teilweise sogar in der neuesten Auflage) ausleihen. Oft kann man von Studenten in höheren Semestern gebrauchte Skripte/Lehrbücher günstig erwerben. Wenn man dann trotzdem das Bedürfnis hat, ein neues Lehrbuch zu kaufen, sollte es kurz in der Bibliothek angesehen werden. Dann kann man zumindest erahnen, ob die Darstellung und der Schreibstil des Autors einem etwas taugt.
6. Textmarker
Während man beim Gesetzestext schon mit Unterstreichungen vorsichtig sein muss, kann man den Sachverhalt vollkritzeln, wie man will. Wichtige Dinge kann man etwa mit Textmarkern farblich markieren und sich so die Bearbeitung der Klausur erleichtern.
7. Klausurpapier
Damit der Korrektor genug Platz hat, um sich über die Klausur auszulassen, muss man sich einen Klausurenblock mit 1/3 Korrekturrand zulegen.
Das wars also zu Deiner Klausur. Hier gehts weiter zu den wichtigen Begriffen, die man unbedingt mal gehört haben sollte.
Text und Grafiken von Nicholas Backhouse



































